Chronik

Unsere Vereinschronik

Die Geschichte des SV Petkum

1928 gab es im Umkreis von Petkum einige ländliche Sportvereine. Da sich im Ort jedoch immer mehr Fußballbegeisterte fanden, beschlossen einige junge Männer in Petkum einen eigenen Sportverein zu gründen. Der Anfang war schwer. Doch bald ging es aufwärts. Von Spenden der Bevölkerung wurde ein Ball angeschafft, als Spielfeld bot sich ein kleiner Platz neben dem Siel. Fußballschuhe waren selten, die meisten Spieler trugen Holzschuhe.

Aus den Vereinssatzungen vom 01. Januar 1928 geht hervor, dass die Beitragssätze in den Monatsversammlungen jeweils neu festgesetzt werden mussten. Die erste Fußballkluft des jungen Petkumer Sportvereins war schwarz mit weißem Kragen.

Von 1931 an wurden die Spiele auf einem ehemaligen Aufspülgelände an der Bahnstrecke und am Dortmund-Ems-Kanal ausgetragen. Das Eintrittsgeld, das die Zuschauer freiwillig entrichteten, wurde während des Spieles mit einer Mütze eingesammelt. Von allen auswärtigen Mannschaften war das Spielfeld gefürchtet, denn zum einen war es sehr klein und zum anderen waren die Linien auf den Wällen gezogen.
So bestand die Möglichkeit wie beim Eishockey an der Bande entlang zu spielen. Ein Meister auf diesen Gebiet war er flinke Linksaußen Bertus Janssen.
Bald meldeten sich auch aus dem nahen Widdelswehr sportbegeisterte Mitglieder.
Vor dem Krieg waren die Fahrten zu Auswärtsspielen problematisch. Fahrräder hatten nur wenige Spieler; deshalb nahm man bis Timmel, Warsingsfehn, Stikelkamp und Neermoor die Bahn, von da aus ging es zu Fuß weiter. Oft wurde auch ein „Omnibus“, von Pferden gezogen, benutzt. Unvergessen sind die großen Begegnungen in Uphusen und Loga. Zu dieser Zeit spielten die vier bekannten Brüder Swart in der 1. Mannschaft.

Ab 1936 wurde das Aufwärtsstreben durch die politischen Ereignisse gedämpft. Es verdient Anerkennung, dass der damalige Vereinswirt Georg Jaspers dem Verein in dieser problematischen Zeit half. 1939 begannen die ersten Schwierigkeiten mit der Mannschaftsaufstellung, da viele junge Sportler eingezogen wurden. Während des Krieges kam das sportliche Geschehen zum Erliegen. Vom Beginn bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges war Fokke Jacobs Vorsitzender des Vereins. Mit ganzer Kraft setzte er sich für dessen Entwicklung ein. Doch er kehrte aus dem Krieg nicht zurück. Dieses Schicksal teilte er mit Kassierer Hayo Müller und vielen aktiven Petkumer Sportlern.

Am Neuanfang 18. April 1946 hatte Meinert Wübbena maßgeblichen Anteil. Ab 1947 verlegte der SV Petkum seinen Spielbetrieb auf das ehemalige Batteriegelände an der Bundesstraße 70. Zu dieser Zeit pflegte man – wie auch einige Jahre später noch einmal – innerhalb des Vereins das Frauenhandballspiel. Außerdem führte die Laienspielschar des Vereins etliche Theater- und Musikstücke auf.

1950 wurde der Sportplatz am Siel gepachtet. Die Mannschaften des Vereins spielten damals in den Kreisklassen Emden, Norden, Leer und später wieder in Emden. In der ersten Mannschaft spielten die Gebrüder Johann Frerich (Stievert) Siemers, Jan und Hopke Bloem, Paul und Philipp Frühsorge, Rudi und Johann Schröder, Arend, Borchert und Wilhelm ten Hove, Erich Visser, Johann Rötteken, Ede Wempen, Gerhard Lenz, Frerich (Seppi) Bolinius, Bruno Watzlowik, Hermann Köhler; um nur eine Auswahl zu nennen. Man erinnert sich auch heute noch gerne an die Zeit Anfang der 50er Jahre, als das ganze Dorf auf den Beinen war, wenn die Erste spielte.

1955 intensivierte der Verein seine Jugendarbeit. Erstmals wurde neben der A-Jugend eine Knabenmannschaft aufgestellt.

In guter Erinnerung sind die Aufstiegsspiele der 1. Mannschaft zur Bezirksklasse Ostfrieslands. Unter ihrem langjährigen Vorsitzenden Bruno Rötteken gelang 1957 der Aufstieg. Seit dieser Zeit gehörte die 1. Mannschaft mit zwei kurzen Unterbrechungen bis 1977 der Bezirksklasse Ostfriesland an.

Der größte sportliche Erfolg gelang 1973, als die Petkumer Kicker zusammen mit dem SV Warsingsfehn den 1. Platz in der Bezirksklasse Ostfriesland belegten. In einem Entscheidungsspiel vor 2500 Zuschauern in Riepe verlor man nach Verlängerung mit 2:1 Toren. Als Belohnung für die ausgezeichnete Leistung fuhr die 1. Mannschaft mit Frauen und Freundinnen für ein Wochenende nach Rüdesheim. 1977 stieg die erste Mannschaft leider in die Bezirksstaffel ab.

1968 hatte der SV Petkum 180 Mitglieder. Damals übernahm Klaas Jacobs, ein Sohn des ersten Vereinsvorsitzenden Fokke Jacobs, die Vereinsleitung. Diesen Posten hatte er bis März 2004 inne.

Als Petkum bei der Gebietsreform 1972 eingemeindet wurde und fortan zu Emden gehörte, änderte sich das Vereinsbild. Am 03. Jui 1978 feierten die Petkumer ihren neuen Sporplatz an der Blumenstraße. Zu dieser Zeit hatte der Sportverein 400 Mitglieder.

Nachdem 1980 die Turnhalle gebaut worden war, erweiterte der SV sein sportliches Angebot um mehrere Abteilungen. Das ließ die Anzahl der Mitglieder noch einmal rasant ansteigen. So wurde aus einem reinen Fussballverein ein Mehrsparten- Verein mit über 600 Angehörigen.

Am 07. September 1982 wurde das schmucke Sportheim fertiggestellt. Im Jahre 1985 begannen die Mitglieder mit dem Bau des zweiten Sportplatzes, um für alle Mannschaften optlimale Spiel und Trainingsmöglichkeiten zu schaffen. Damit wurde das Sportzentrum an der Blumenstraße, das den Petkumern von der Stadt Emden bei der Eingemeindung 1972 vertraglich zugesichert worden war, Wirklichkeit.

Die bisherigen Vorstände

Nachstehend geben wir einen Überblick der bisherigen 1.Vorsitzenden seit 1928. Leider sind einige Lücken enthalten, da dem jetzigen Vorstand die Namen der ehemaligen Vorstandsmitglieder nicht vollständig vorliegen. Für Hinweise oder Unterlagen ist der Vorstand dankbar.

1928 Fokke Jacobs (Gründer) bis zum 2. Weltkrieg
1946 Hilko Klaßen
? Meinard Wübbena
1953 Bruno Rötteken
1954 Sibold Klaßen
1955 – 1959 Bruno Rötteken
1960 – 1961 Hugo Hussmann
1962 – 1964 Bruno Rötteken
1965 – 1967 Karl Heinz Willms
1968 – 2004 Klaas Jacobs (Sohn vom Gründer)
2004 Ingo Jacobs
2005 – 2009 Fritz Liebsch (kom. 1. Vorsitzender)
seit 2009 Reinhard Leemhuis